Daisaku Ikeda
(1928 -)
Ikeda wurde am 2. Januar 1928 in Tokyo geboren. Als fleißiger Leser begann er frühzeitig Gedichte zu verfassen. Er war interessiert an Kunst, Musik, Philosophie und Photographie. Als 17jähriger erlebte er 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs. Seine vier älteren Brüder wurden zum Kriegsdienst eingezogen, sein ältester verlor dabei sein Leben. Wie viele andere Menschen litt auch seine Familie unter den Bedingungen des Krieges. Die Schmerzen dieser Tage hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck auf den jungen Ikeda und begründeten seinen lebenslangen Kampf gegen die Ursachen des Konflikts unter Menschen. Trotz der widrigen Umstände konnte er einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss machen.
1947 traf er Josei Toda, der sein Mentor wurde und sein Leben entscheidend veränderte. Kurz darauf trat er der Soka Gakkai bei und arbeitete gemeinsam mit seinem Mentor an der Verbreitung der Ziele der Organisation: Frieden, Kultur und Erziehung.
Ikeda assistierte seinem Mentor bis zu dessen Tod 1958. 1960 wurde Ikeda dritter Präsident der Soka Gakkai und 1975 Präsident der neu gegründeten Soka Gakkai International. Ikeda definierte die Ziele der Organisation folgendermaßen: "Wir arbeiten für den Frieden, indem wir alle Formen der Gewalt ablehnen und zum Wohlergehen der Menschheit beitragen durch humanistische Kultur und Erziehung." "Frieden" bedeutet in diesem Fall nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern bezeichnet auch einen Zustand, in dem die Würde und die grundlegenden Rechte aller Menschen respektiert werden. Ikeda erkannte, dass der Frieden aus dem Inneren eines jeden Individuums hervor gehen muss. Diese Sichtweise basiert auf der buddhistischen Überzeugung, dass alle Menschen die Fähigkeit besitzen, Wert und Harmonie zu schaffen in der Gesellschaft, untereinander und mit der Umgebung. Kultur stellt für Ikeda den lebendigen Ausdruck dieser menschlichen Eigenschaft dar. Er legt großen Wert auf die Erziehung als wesentliches Mittel zur Entwicklung des kreativen Potentials. In diesem Sinne sind Erziehung und Kultur die Voraussetzungen für Frieden.
Ikeda betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen als "Kongress der Menschlichkeit", um diese Ziele zu realisieren. In der Vergangenheit hat die SGI als nicht-Regierungs-Organisation (NGO) in Zusammenarbeit mit verschiedenen UN-Abteilungen diverse Ausstellungen (Menschenrechte, Krieg und Frieden, ...) organisiert. Außerdem werden Flüchtlingshilfeprogramme unterstützt. Ikeda selbst hat mehrere Friedensvorschläge unterbreitet.
Ikeda gründete einige Institutionen – so die Soka-Schulen (vom Kindergarten bis zur Universität), die Min-on Konzert-Vereinigung und das Tokyo Fuji Art Museum – um erzieherische, kulturelle und künstlerische Aktivitäten zu fördern und einen weltweiten Austausch mit gleich gesinnten Gruppen und Institutionen zu unterstützen. Außerdem hielt er Reden an so berühmten Universitäten wie der Harvard University, dem Institut de France und der Bejing University. Ikeda erhielt über 200 akademische Auszeichnungen (davon über 105 Ehrendoktorwürden) von vielen Universitäten, 26 nationale Orden und 450 Ehrenbürgerschaften auf der ganzen Welt (Stand: August 2008). Für seinen unermüdlichen humanitären Einsatz erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Friedenspreis der Vereinten Nationen.